Das Web hat zahlreiche neue Medien für die direkte Kommunikation mit den Zielgruppen hervorgebracht. Mit einer Veröffentlichung über viele verschiedene Kommunikationskanäle im Internet können Unternehmen die Reichweite ihrer Marketingkommunikation um ein Vielfaches steigern und die Sichtbarkeit in den Suchmaschinen verbessern.
Die neuen Web 2.0 Medien schaffen eine neue Form für die Darstellung und Verbreitung von Nachrichten: die Social Media News. Im Vergleich zur klassischen Pressemitteilung erreicht die Pressemitteilung 2.0 im Internet nicht nur Medienkontakte, sondern auch potentielle Kunden und Interessenten direkt. Die Online PR wird damit zu einem wichtigen Marketinginstrument für die Neukundengewinnung.
Inhalte einer Social Media News
Die Social Media News ist für jedermann frei zugänglich. Um das Potenzial der Online Pressemitteilung für die Neukundengewinnung auszuschöpfen, ist es wichtig, die Online Pressemitteilung einer inhaltlichen und strukturellen Neuorientierung zu unterziehen. Die mündigen Medienbürger erwarten ehrliche, direkte und auf sie zugeschnittene Informationen, die ihre Fragen beantworten und ihre Probleme lösen. Social Media News sollten daher wertvolle Informationen und persönliche Mehrwerte für die Leser beinhalten. Sie sollten nicht nur Journalisten und Redakteure, sondern vor allem auch potenzielle Kunden und Interessenten ansprechen.
Suchmaschinenoptimierung der Social Media News
Damit die Informationen von potentiellen Lesern auch gefunden werden, ist der richtige Einsatz von Suchbegriffen (Keywords) wichtig. Suchmaschinen indizieren Webinhalte anhand von Keywords, um sie als Suchergebnisse zu präsentieren. Dabei ist es jedoch entscheidend, die Begriffe an den Suchgewohnheiten der potenziellen Leser zu orientieren. Nur das, was gesucht wird, kann auch gefunden werden. Menschen suchen eher nach generischen Begriffen aus der Alltagssprache, als nach komplizierten Fachbegriffen. Ein Kunde würde z.B. eher nach „Mode“, anstatt nach „Bekleidung“ suchen. Ebenso ist der Begriff „Alufelgen“ naheliegender als „Leichtmetallräder“.
Die beste Suchmaschinenoptimerung nützt nur, wenn der Inhalt des Textes auch einen deutlichen Mehrwert für den Leser bietet. Die Keywords sollten daher nur in sinnvollen und themenrelevanten Textzusammenhängen verwendet werden. Ein übertriebener Einsatz von Suchbegriffen in sinnentleerten Texten ist kontraproduktiv und fällt bei Mensch und Maschine durch.
Aufbau der Social Media News
Wie in der klassischen Pressemitteilung gehört auch in eine Social Media News ein aussagekräftiger Titel und ggf. ein Untertitel. An dieser Stelle sollten vor allem wichtige Keywords platziert werden. Online-Leser scannen Texte. Zu einem mediengerechten Aufbau gehören daher eine klare Struktur und Gliederung der wichtigsten Fakten mit kurzen Absätzen und Zwischenüberschriften. Auch stichpunktartige Aufzählungen sind möglich. In den Kontaktinformationen können Unternehmen Links zur eigenen Homepage einbinden und innerhalb der Boilerplate über ihr Tätigkeitsprofil informieren. Über die Platzierung von Deeplinks, die auf eine spezielle Landing Page verlinken, kann der Leser zu weiterführenden Informationen oder direkt zum Point of Sale geführt werden. Zusätzlich kann der Pressetext um Bilder, Graphiken, Audio- oder Videomaterial ergänzt werden.
Wege für die Verbreitung von Online-Pressemitteilungen: Presseportale, Twitter, Facebook und Co.
Als erstes sollte eine Social Media News im Pressecenter bzw. im Social Media Newsroom auf der Unternehmenswebsite platziert werden. Hier kann die Social Media News mit weiterführenden Informationen, multimedialen Elementen, sowie mit Social Media Links und Bookmarks verknüpft werden.
Um die Reichweite der Social Media News zu erhöhen, eignet sich vor allem eine Verbreitung der PR-Texte über Presseportale. Presseportale sind für Suchmaschinen besonders attraktiv. Sie beinhalten qualitativ hochwertige Inhalte und aktuelle Daten, die von den Suchmaschinenrobots von Google und Co. kontinuierlich im Netz durchsucht werden. Eine Veröffentlichung auf Presseportalen erhöht also die Chance auf eine gute Sichtbarkeit der Informationen bei Google und Co.
Weitere Kanäle zur Kommunikation und Verknüpfung von Pressemitteilungen sind Social Communities, wie Facebook, Microbloggingdienste, wie Twitter oder Social News Portale, wie Mr. Wong. Jede Veröffentlichung mit Kontaktdaten oder mit einem Link zu weiterführenden Informationen generiert Backlinks auf die eigene Website und kann dadurch das Suchmaschinen-Ranking positiv beeinflussen.
Es lohnt sich also, Pressemitteilungen auf möglichst vielen Websites und Portalen zu platzieren.
Autorenportrait:
Melanie Tamblé ist Online-Marketing Expertin und Mitgründerin der ADENION GmbH. Die ADENION GmbH entwickelt seit 2000 Onlinedienste und Portale für Online-Marketing und -Vertrieb.
ADENION GmbH
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D-41515 Grevenbroich
Tel.: +49 (0)2181 7569-140
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Hallo Frau Tamblé,
leider gehen Sie in Ihrem Artikel nur auf die „Sendersicht“ ein, der „Empfänger“ ist im Social Web jedoch der Protagonist und will neben Information vor allem Kommunikation. Sicher, soziale Medien eignen sich hervorragend zur Verbreitung von Unternehmensnachrichten, wenn sie denn gut aufbereitet sind, allerdings ist das nur die halbe Wahrheit. Heutige Kommunikationsverantwortliche müssen sich vielmehr die Frage stellen, was passiert, wenn ich diese oder jene Meldung „poste“, welche Reaktionen sind wahrscheinlich, wie reagiere ich darauf und wie halte ich den damit entstanden Kommunikationsfluss aufrecht. Ihr Vorgehen scheint hier m.E. nicht zielführend zu sein.
Hallo Herr Kossol,
Sie haben natürlich recht. Das Web 2.0 lebt von Informationsaustausch und Kommunikation. Doch bevor Unternehmen in einen offenen Austausch mit ihren Zielgruppen treten können, muss zunächst eine Kommunikationsgrundlage geschaffen werden. Die Veröffentlichung von Unternehmensneuigkeiten, Pressemitteilungen und Fachartikeln auf möglichst vielen Portalen ist ein guter Weg, um Aufmerksamkeit und Interesse bei den Zielgruppen zu erregen und „Gesprächsstoff“ zu liefern. Der zweite Schritt ist dann auf Feedback von potenziellen Kunden und Interessenten zu reagieren und somit eine offene Kommunikation nach außen zu gestalten.
Hallo Frau Tamblé, Gesprächsstoff mit dem Potential der viralen und freiwilligen Weiterverbreitung durch Nutzer im Social Web können nach meiner Einschätzung nur im Ausnahmefall Inhalte à la Unternehmensnachrichten oder Pressemitteilungen sein. Fachartikel hingegen sind hingegen sehr gut geeignet. Des Weiteren neige ich zu der Meinung, dass weniger qualitativ hochwertige Kanäle besser als viele Kanäle sind, bei PR-Verteilern sieht das selbstverständlich anders aus.
Liebe Diskutanten,
ich höre immer wieder die Floskel „möglichst viel“. Das Gießkannenprinzip erscheint mir jedoch nicht wirklich zielführend zu sein nach dem Motto: „Gib viel und du bekommst auch viel zurück“. Gerade was Fachartikel anbelangt, sollten sich Autoren doch sehr genau ansehen, auf welchen Portalen Sie publizieren. Hier gibt es mittlerweile eine stattliche Anzahl, auch „kleinere“ Portale. Meine eigene Erfahrung zeigt, dass eine Platzierung auf verschiedenen Online-Portalen zwar zu mehr Webseiten-Besuchern insgesamt führt, doch je nach Thema des Beitrags und vor allem Philosophie des Portals (erscheint der Beitrag z.B. auch bei Twitter, Facebook oder in einem Newsletter), kommt es zu völlig unterschiedlichen Abrufzahlen. Ein „möglichst viel“ sollte also etwas differenzierter betrachtet werden.